Besuch im Sept. 2022 - Galgo español

Galgo español
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Besuch bei Charlotte und Dioni im September 2022
Was für ein Gefühlt wieder in der Finca zu sein nach 3 Jahren. Es fühlt sich wieder an wie nach Hause zu kommen. Es ist so schön, Charlotte, Dioni und die Kinder wieder zu sehen. Auch Tierärztin Rosa zu treffen, einfach toll. Pepe war leider in den Ferien.

Begrüsst wurden wir zuerst - wie kann es anders sein - von Dogge Goli. Sie hat mein Mann in Beschlag genommen und "abgeschlabbert". Da kamen noch India, Beethoven, Red und die herzige Libby. Wenn ich sie so sehe, dann ist das ein Wunder, so eine liebenswerte Galga, sie möchte immer gestreichelt werden, was sie dann auch von uns bekam.

Wir sassen zusammen, tranken etwas und Charl zeigte uns, was sich alles verändert hat. Wenn man den Therapie-Pool sieht, dann ist das ein Alptraum. Ich hoffe nur, dass der Pool nun endlich repariert werden kann. Es ist so traurig, ihn so zu sehen.
Die Speicherbatterie, für die am Event gespendet wurde, ist endlich aus China angekommen, aber nur der erste Teil. Sobald alles installiert ist, werden wir euch informieren.

Dann ging es los mit Reinigen von der Quarantäne- und Gardenbay. Der laufende Ventilator an der Decke hätte fast den Kopf meines Mannes getroffen. Die Bays sind ja nicht so hoch und wenn man gross ist, muss man halt aufpassen. Die kleinen Racker Beatrix und Potter hätten mich bald aufgefressen und sind dauernd in meinen Haaren hängen geblieben.

Dann kamen wir zur Gardenbay. Was für einen Anblick. Galgos, die dich mit angstvollen Augen anschauen und auf der Bank liegen, als wären sie angeklebt. Ein trauriges Bild. Es wird Zeit brauchen, bis sie wieder Vertrauen in die Menschen fassen. Bei unseren dritten Besuch, was für ein Fortschritt - Galgo Brulé kam zögernd heraus und machte sich an das Futter, das ich gebracht habe.
Und so ging es weiter Bay um Bay. Wenn man fertig ist, so könnte man gleich wieder anfangen. Deckenchaos, Hundekot, Wasser und Futter auffüllen, Boden wischen und reinigen, Platz abspritzen und und....

Zweimal gingen wir mit Charl und Dioni etwas esseen. Momente, die so gut taten und den beiden Zeit gab, etwas auszuspannen.

Ein Tag vor unserer Abreise, was für ein Tag...
Morgens um 10 Uhr waren wir dort und halfen, die Bays zu reinigen. Dann sagte mir Charl, dass ein lokaler Galgo anrufen werden. Er hätte zwei Galgos abzugeben. Tatsächlich rief er um 13:30 Uhr an und sagte, wir sollen kommen. Mein Mann kam gerade zurück, er fuhr mit Dioni zum Vet, um Galga Dolly vom Verbandswechsel abzuholen. Also machten wir uns auf den Weg zu diesem Galguero. Das Tor ging auf und er zeigte uns sein Besitz. Er war stolz auf alles. Ich hatte einen Kloss im Hals, durfte ja nichts sagen. Ich möchte nicht beschreiben, was wir alles gesehen haben. Schlussendlich kamen wir mit 3 Galgas statt 2 hinaus. Eine Galga kauerte in einer dunklen Ecke, wir mussten sie regelrecht hinausziehen, so Angst hatte sie. Dann ein schwarze Galga, die er nicht mehr wollte. Auch sie hatte nun das Glück in die Freiheit. Dann zeigte er uns das Eingangstor und sagte: der dritte Galgo will ich nicht mehr, den könnt ihr haben. Er springe immer über das 3 Meter hohe Tor. Er musste ihn in Malaga wieder einsammeln. Zuletzt zeigte er uns noch sein Pferd und spezielle Vögel. Das Pferd sah aus, als wäre es 20 Jahre alt, so dünn, aber es war erst 5 Jahre alt. Er war so stolz darauf und meinte, dass sei für seine Enkeltochter und er möcht mit dem Pferd züchten. In diesem Zustand wäre das Pferd nie dazu bereit.
So fuhren wir wieder los mit 3 Galgos im Van, die endlich ein Leben bekommen, das ihnen gerecht wird. In der Finca wartete schon Rosa auf uns, um Blut abzunehmen. Nachher haben wir dann die drei in die Residency gebracht.

Zurück wieder in der Finca kam ich endlich dazu, Papaya zu baden und bereit zu machen für die morgige Abreise. Was für eine liebenswerte Galga, zutraulich und einfach nur lieb.



Auch wenn sich so viel verändert hat, ist die Finca auf erstaunliche Weise gewachsen. Die Hauptsache wird sich jedoch nie ändern: all diese geretteten Seelen bereiten sich auf ihre Ewigkeit vor. Galgos mit ihren eigenen Geschichten, ihren eigenen Ängsten, bekommen ihr Vertrauen in die Menschheit zurück. Wir könnten so viel von ihnen lernen. Egal wie geschädigt sie sind, sie werden hier so viel wachsen.

Glück, Trauer, Verwirrung, Wut, Liebe, Hass, ich habe alles gespürt. Es ist fast schon verrückt, wie all diese Emotionen am selben Tag gefühlt werden können. Das zeigt mal wieder, wie beschäftigt das Finca Leben ist. Alles kann sich in einer Sekunde ändern.Und alle Kosten haben mich umgehauen. Spezialistenbesuch, Benzin für Rettungen, das bedeutet manchmal 6 Stunden Fahrt oder sogar länger, am Flughafen bezahlen müssen, um seine Sachen zurück zu bekommen, Medizin, Tests, Wartung, Strom, Wasser.... Es hört nie auf. Die Spenden werden so gebraucht, um diese Seelen weiter retten zu können. Jeder Euro. WIR werden alle gebraucht, um dies zu erreichen, um die Finca am Laufen zu halten.

Ein Leben leben wie Dioni und Charl.... heißt rund um die Uhr bereit zu sein, Wochenenden sind genauso wie an jedem anderen Tag, dass Telefon klingelt ständig. Messenger, WhatsApp, E-Mail, Türklingel, es ist so wenig Zeit, um Luft zu holen. Und gerade in dem Moment, in dem du denkst, du hast deinen Tag beendet, wird etwas passieren. Egal wie müde du bist, du kannst deinen Fokus nicht loslassen. Denn selbst wenn man die ganze Arbeit erledigt hat, gibt es immer alle Hunde im Obstgarten, die versorgt werden müssen. Und all die Sorgen, sie hören nie auf.
Ich glaube nicht, dass ich stark genug wäre, um das zu tun. Sowohl emotional als auch körperlich. Aber eins weiß ich ganz sicher: Ich möchte alles geben, um zu helfen, wo ich kann.


Herzlichst,
Dolores und Ruedi

Immensee, 16.09.22

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